Alfons Fontaine  (1923 - 1996)
Werke eines ausserordentlichen Zeichners und Malers

Alfons Donatus Fontaine  (1923-1996)

"Ich registriere die Welt eher in den Reizen des augenblicklichen Erlebens, in der Wahrnehmung des Verklingens der Kultur einer Stadt, eines Dorfes, einer Kulturlandschaft, die alle einmal die vordringlichen und bedeutendsten Leistungen der sich entwickelnden abendländischen Kultur waren." (Alfons Fontaine)

>> Link zu einem Artikel im Lexikon Saarländischer Künstler

 

>> Ausstellungskatalog:

Thomas Wiercinski (Herausgeber): Alfons Fontaine peintre-Zeichner-dessinateur-Maler
ISBN 978-3-00-021866-8

Erhältlich über info [at] afontaine.org

 

 

Biographie

BiographieDer 1923 in Merzig-Harlingen geborene Künstler studierte seit 1946 in Saarbrücken am neugegründeten „Centre des Métiers d’Art“. Fontaine, dem die dortige ‚Grundlehre’ widerstrebte, wechselte 1948 mit seiner Frau Martha nach Karlsruhe, wo er an der Kunstakademie sein Studium als Schüler von Karl Hubbuch fortsetzte. An der TH Karlsruhe studierte er zudem Geographie, von außerordentlicher Bedeutung für seine spätere, umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema der Kulturlandschaft. Seit 1955 war er Kunsterzieher in Neunkirchen/Saar, seit 1972 Kunsterzieher in Saarlouis.

Alfons Fontaine war Miglied der Künstlergruppe “Untere Saar”. Seinem Werk waren Einzelausstellungen gewidmet. Er nahm an Gruppenausstellungen teil. Neben seiner Tätigkeit als Gymnasiallehrer umfasste seine vielfältige pädagogische Arbeit Dozenturen u. a. bei Akt-, Portrait-, Landschafts- und Perspektivkursen, Sommerakademien sowie Symposien.

 

Werk

An der Kunstakademie Karlsruhe widmete er sich nach akademischer Gepflogenheit dem Aktstudium. Ganz in der Nachfolge des großen Zeichners Karl Hubbuch  stand für Fontaine zunächst die menschliche Figur im Mittelpunkt seines Schaffens. Wie sein Lehrer blieb Fontaine künftig dem Figuralen verbunden.

In den 1970er Jahren entdeckte Alfons Fontaine für sich das Thema der Kulturlandschaft: ländlich geprägte Dörfer Lothringens, Industrielandschaften (Dillinger Hütte) und Kathedralen, wie schon zuvor Mia Münster, die ebenfalls lothringische Dörfer im Grenzraum oder die Kathedrale von Metz malte, und Fritz Zolnhofer, dessen großes Thema die Industrielandschaft, das Industrierevier und der Grubenarbeiter war.

Ausgedehnte Reisen führten Fontaine nach Nordspanien und Italien (Florenz, Venedig, Rom), wo er die künstlerischen Meisterleistungen der abendländischen Kultur aufsuchte – die Wiege der abendländischen Kultur.

Der Verehrer der Kunst der Impressionisten besuchte Paris, bereiste die Kathedralen der Ile de France, erkundete in seiner unmittelbaren Nachbarschaft die Dörfer und die Landschaft Lothringens. So entstanden Serien und Zyklen zu diesen Themen. In ihnen erweist sich der Künstler als Kenner der Kunstgeschichte seiner Gegend, als Kenner lothringischer Dörfer, in denen sich Kulturschätze verbergen. Dabei befragte er immer auch seine eigene Herkunft, wenn er in den Portraits dieser alten Orte den kulturellen, soziokulturellen, geographischen Zusammenhängen über die Grenze hinweg nachspürte.

(Auszug aus einem Konzeptpapier von Dr. Thomas Wiercinski)